Die Freien Evangelischen Gemeinden
Seit bald 200 Jahren gibt es in der Schweiz Freie Evangelische Gemeinden. In der deutschen Schweiz sind es über 70 Gemeinden mit rund 7'000 eingeschriebenen Mitgliedern. Dazu kommen rund 20 befreundete Gemeinden mit über 600 Personen dazu. Insgesamt besuchen schätzungsweise 12'000 Menschen jeden Sonntag die Gottesdienste der Freien Evangelischen Gemeinden. Die FEG Ilanz wird als Aufbaugemeinde der Vision Schweiz seit 1994 unterstützt. Link zur Karte/Übersicht der Gemeinden der FEG Schweiz.
Die Geschichte der FEG Schweiz
Karl von Rodt (1802 -1870): er gilt als Gründer der FEG Schweiz Die Entstehung der «Freien Evangelischen Gemeinden» (FEG) in der Schweiz geht auf Karl von Rodt (1805–1861) zurück. Er stammte aus einer Berner Patrizierfamilie und war vom geistlichen Aufbruch in Genf, dem «Réveil», geprägt worden. Allgemein herrschte im Volk ein geistlicher und moralischer Niedergang, und auch die Kirchen waren von Liberalismus und Rationalismus erfüllt. Deshalb schloss er sich aus innerer Überzeugung der «Eglise de Dieu» in Bern an. 1829 ging die bernische Regierung hart gegen diese kleine Gruppe von «Dissidenten» vor und verbannte Karl von Rodt und andere aus dem Kanton. Während der Verbannungszeit hielt sich Karl von Rodt in Genf auf, machte Bekanntschaft mit führenden Persönlichkeitendes «Réveil» und lernte auch andere geistliche Aufbrüche in Europa kennen. Nach Einführung der Glaubens- und Gewissensfreiheit kehrte von Rodt im Jahr 1833 wieder in den Kanton Bern zurück. In Bern, Thun, Steffisburg, Münsingen sowie im Emmental begann er, freikirchliche Gemeinden aufzubauen. Sie waren vom Staat unabhängig, nämlich «Freie Evangelische Gemeinden». Der Apotheker Stephan Schlatter (1805–1880), Vater des berühmten Theologen Adolf Schlatter, gründete 1837 in St. Gallen die erste FEG der Ostschweiz. Von da aus entfaltete er eine evangelistische Tätigkeit und arbeitete eng mit Karl von Rodt zusammen. Nach kurzer Zeit entstanden auch in den Kantonen Schaffhausen, Zürich, Glarus, St. Gallen und Thurgau freie Gemeinden. Carl von Rodt pflegte viele Kontakte zum europäischen Ausland und prägte dort freikirchliche Bewegungen stark mit. Die aus seiner Arbeit hervorgegangenen Gemeinden schlossen sich 1877 vorübergehend zu einem Bund zusammen, 1910 entstand dann der Bund FEG in seiner heutigen Form, der sich mittlerweile FEG Schweiz nennt. Die Bibel war von Anfang an die Grundlage der Freien Evangelischen Gemeinden. Anschliessen konnte sich ihnen jede Person, die in einer persönlichen Glaubensbeziehung zu Jesus Christus stand und sein Leben entsprechend gestaltete. Diese freikirchlichen Gemeinden wurden durch einen Kreis von «Ältesten» und innerhalb einer demokratischen, vereinsrechtlichen Struktur geleitet. Ganz besonders wichtig war von Anfang an die Selbständigkeit der einzelnen Gemeinden.